Nicht jeder Schimmelpilzbefall in Innenräumen ist akut gefährlich, allerdings sollte das Risiko für Mensch und Material auch nicht unterschätzt werden. Ohne in Panik zu verfallen, sollte der Befall umgehend gründlich untersucht werden, damit Gegenmaßnahmen gefunden und eingeleitet werden können.
Ist Schimmelpilzbefall gefährlich?
Schimmelpilzebefall in Wohnräumen sorgt nicht nur häufig für Ärger zwischen Mietern und Vermietern. Er ist auch ein ästhetisches Problem, bildet wahrscheinlich ein Risiko für die Gesundheit der Bewohner und schädigt auf Dauer die Bausubstanz. Jedoch ist nicht jeder Schimmelfleck gleich gefährlich, denn auch hier trifft der Spruch „die Dosis macht es, ob ein Ding Gift ist“ zu.
Eine kleine Stelle kann also noch harmlos sein und nur ein geringes Maß an Sporen freisetzten. Allerdings kann dieser Fleck auf ein beginnendes Problem oder auch auf einen größeren Befall in nicht sichtbaren Bereichen hindeuten.
Wer aber an unerklärlichen Atembeschwerden oder Allergien leidet, sollte vielleicht Mykotoxine als Ursache in Betracht ziehen und die Wohnung nach Schimmelpilzflecken absuchen. Laut Umweltbundesamt gibt es aber keine gesicherten Erkenntnisse darüber, ab wann Schimmelpilze gesundheitsgefährdend sind. Quelle.
Mit Bauexperten und Spürhunden betroffene Stellen finden
Schimmelpilze sind zunächst einmal ein natürlicher Bestandteil unserer Umwelt und eine gewisse Konzentration ihrer Sporen in der Luft ist normal. In einem feuchten Millieu wachsen und vermehren sie sich besonders gut und werden bald als Flecken an den Wänden sichtbar. Ein muffiger Geruch in geschlossenen Räumen lässt auf gute Wachstumsbedingungen für Schimmelpilze schließen und deutet oft auf einen beginnenden Befall hin. Jedoch sind gerade einmal etwa 10 % der Schimmelpilzarten deutlich sichtbar, demzufolge sind betroffene Stellen nicht immer leicht zu finden.
Im Zweifel sollte ein Bausachverständiger zurate gezogen werden. Fachleute kennen die bevorzugten Wachstumsstellen der Übeltäter, können eine Probe nehmen und im Labor untersuchen lassen. Wenn die Stärke des Befalls und die Schimmelpilzart eindeutig bestimmt sind, lassen sich wirksame Gegenmittel bestimmen und Maßnahmen einleiten, die weitere Schäden verhindern.
Oft versteckt sich der Pilz noch unter Tapeten, hinter Scheuerleisten oder im Fußboden. Speziell trainierte Hunde spüren den Schimmelpilz auch dort auf und zeigen mit eingeübten Gesten den Fund an. Statt ganze Bodenbeläge und Wandverkleidungen aufzureißen, lohnt es also manchmal, einen Spürhund einzusetzen.
Schimmel in Innenräumen beseitigen
Egal wie der Pilzbefall entdeckt wird, er muss weg. Denn, wie unter anderem das Gesundheitsamt Bremen betont, muss Schimmelpilz in Innenräumen unbedingt entfernt werden.
Dafür gibt es verschiedene Mittel, wie Chlor, Salmiak oder Alkohol, die mehr oder weniger stark wirken und die Sporen unschädlich machen. Diese Wirkstoffe behandeln jedoch nur die Symptome und lassen mit der Zeit meist in der Wirksamkeit nach. Für eine dauerhafte Lösung des Schimmelproblemes muss die Ursache beseitigt werden. Das heißt, Betroffene müssen für ein besseres Raumklima sorgen und etwas gegen die Feuchtigkeit im Raum tun. Richtiges Lüften hilft oft, reicht aber nicht immer aus.
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