Befürworter der E-Zigarette betonen immer wieder das harmlose Rauchvergnügen und viele Konsumenten dampfen, statt zu rauchen, um vom Nikotin loszukommen. Andererseits warnen Gesundheitsexperten vor den Risiken, die möglicherweise von den Chemikaliengemischen und Aromastoffen der Elektronic-Zigarette ausgehen.
Als Pneumologe hatte Prof. Dr. Robert Loddenkemper von Berufswegen häufig mit den negativen Folgen des Tabakrauchens für die Gesundheit zu tun. Er sieht auch Gefahren in dem Dunst der E-Zigarette, der Augen und Atemwege reizen kann und zellschädigend wirken kann. Quelle
Zusammenhang zwischen Bronchitis und E-Zigarette
Diese Bedenken lassen sich unter anderem mit einer Studie der Universität Südkalifornien belegen, die im November 2016 veröffentlicht wurde. Die Wissenschaftler untersuchten den Zusammenhang zwischen dem Konsum von Electronic-Zigarette und Atemwegssyndromen bei Jugendlichen. Bei den Studienteilnehmer, die in den vergangen 30 Tagen gedampft hatten, wurde ein erhöhtes Risiko für eine chronische Bronchitis festgestellt. Darüber hinaus halten die Forscher weitere Untersuchungen für nötig, um die langfristigen Auswirkungen der E-Zigaretten herauszufinden.
Der Lungenspezialist Loddenkemper hält diese Studienergebnisse für plausibel, außerdem weist er auf das Suchtpotenzial hin, das im sogenannten Dampfen liegt. Denn, seiner Meinung nach greifen E-Zigarettenraucher früher oder später oft zu herkömmlichen Zigaretten. Diese Ansicht teilen jedoch nicht alle Mediziner, viele britische Ärzte empfehlen die E-Zigarette als Ersatz für Tabakprodukte.
Behörden warnen vor den Risiken
Dagegen warnt das US-amerikanische Gesundheitsamt vor den negativen Folgen der elektronischen Lifestyle-Zigarette auf die Gesundheit Jugendlicher. Dort müssen die Hersteller künftig nachweisen, dass die Inhaltsstoffe der Liquids wirklich schadstofffrei sind. Hierzulande dürfen mittlerweile E-Zigaretten nur an Personen verkauft werden, die mindestens 18 Jahre alt sind.
Dies erschwert sicher den Zugang, kann aber nicht 100% verhindern, dass jüngere Jugendliche an die Produkte kommen. Hier gilt, wie bei Drogen, Alkohol und Nikotin auch, wer rankommen möchte, findet einen Weg. Gerade auf Heranwachsende üben verbotene Produkte bekanntlich einen besonderen Reiz aus.
In diesem Zusammenhang forderte das Deutsche Krebsforschungszentrum bereits 2014, dass Kinder und Jugendliche vor aggressiven Marketingmaßnahmen für E-Zigaretten geschützt werden sollen.
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